Bevor es wieder zum Giesinger Bräu geht (Tag der offenen Tür, 4. Juni, Detmold Strasse) kurze Rückschau: Typische „Zauberei Dahoam“ mit drei Familien. Am Küchentisch. Gastgeberin Sabrina am nächsten Tag: „Lieber Roman, was für einen unvergesslich tollen Zauberabend du uns gestern bereitet hast! Wir saßen noch lange zusammen und haben noch intensiv gerätselt…“ Das lese ich gerne.
Auf dem Foto fehlen die meisten Erwachsenen. Dabei war es das Erwachsenen-Programm…
Spielvereinigung Unterhachings Inklusionstag: Fast vier Stunden vor allem für Kinder auf der Strasse (bzw. auf dem Parkplatz vor dem Sportpark). Spass hats gemacht. Zwischen drin eine Hochzeit, rooftop-Location in der Prinzregentenstraße: Der Gegenentwurf zur Straßenzauberei. Mit Anzug, edel, diskret, jedoch mit genauso viel Spass.
Die meisten anderen Tage waren spürbar besser, was das Publikum anging. Viele Familien kamen auf die Auer Dult, Kinder schauen sowieso gern zu, Erwachsene trauen sich oft nicht so. Sind aber immer sehr verblüfft.
Der erste Zauberer seit 1905 auf der Auer Dult
Und: Stolz kann ich sein, der erste Zauberer auf der Auer Dult seit etlichen Jahren zu sein, möglicherweise sogar seit 1905!
Aber nicht vergessen. Ich zaubere auch – vollkommen seriös! – bei euch zu Haus, ohne jeden Aufwand für euch: Einfach den Wohnzimmertisch zurecht rücken, ein paar Gäste einladen… los geht’s!
Es ist schon was besonderes, auf der Münchner Auer Dult auftreten zu können. Teil der Marktgemeinde zu sein, jeden Tag und jede (halbe) Stunde erneut vor der Aufgabe zu stehen Publikum um den Tisch zu versammeln.
Foto: Tanja Hirner/Hirner_Photography
Bisher gelang es toll. Die Resonanz des Publikums, der Marktleute ist sehr gut.
Gaukler, so der Tenor, Gaukler fehlten auf der Dult bisher eindeutig. Jetzt ist wieder einer da.
Vermutlich bin ich der erste Zauberer, in dem Fall sind die Bezeichnungen Taschenspieler oder Gaukler treffender, der seit vielen Jahren, Jahrzehnten, Jahrhunderten gar! auf der Münchner Auer Dult sein Wesen treibt!
Dabei gehören – so finde ich – gerade auf solche besonderen Märkte an solchen besonderen Stellen wie dem Maria-Hilf-Platz in München Unterhaltungskünstler wie ich.
Einerseits zeigen viele alte Darstellungen Zauberer und Gaukler auf solchen Märkten. Seit Jahrhunderten. Die bekannteste Darstellung dürfte die von Hieronymus Bosch sein: Hier Daher haben Taschenspieler, Gaukler und Zauberer auf der Auer Dult was zu zeigen.
Kultur niederschwellig: Zauberer auf der Auer Dult!
Andererseits bringen Straßenzauberer – niedrigschwellig!- Kultur an den Mann, die Frau, die Familie, jeder schaut so lange er/sie möchte und gibt, was sie/er möchte (Kleiner Tipp: 2 Euro pro Trick sind ok, drei Tricks gibt es bei mir für 5.-, inflationsbereinigt!).
Weder Abendkleid noch Anzug sind nötig, keine hunderte von Euro Eintritt, strenge Sitzplätze oder ähnliches, keine aufwändigen Terminplanung. Sonderkosten wie Tiefgarage oder andere Fahrkosten.
Sondern: Auf die Auer Dult gehen, zuschauen, jubeln, staunen, freuen. (Vorschläge für korrekten Jubel: “DAS hab ich ja NOCH NIE gesehen!” “Das ist ja der HAMMER!”, “Unglaublich, unfassbar!” Alles bitte unterlegen mit frenetischem Applaus!
Übrigens. Der Stand ist wie ein Zaubertrick: Auf Anhieb sieht er spontan und lustig aus. Tatsächlich aber arbeite ich seit langer Zeit an dem Projekt “Auer Dult”. Es war schon lang ein Traum, ein Teil dieser Marktgemeinde zu sein, das flanierende Publikum zu bezaubern, ihm zu zu rufen: “Support your local magician!”
„Support your local magician!“
Dabei ist ne Menge Bürokratie nötig, bevor man seinen windigen Klapptisch auf der Auer Dult aufstellen kann. Immerhin waren viele nette Menschen am Wegesrand, die mir sprichwörtlich Bananen und Getränke reichten bzw mit Tipps, Versicherungen und Beruhigungen zur Seite standen.
Alle anderen müssen kommen und jubeln (siehe oben).
Jetzt bin ich auch dabei. Nach gut 40 Jahren ‚ohne‘ stellte ich mich der Prüfung des Magischen Zirkel von Deutschland (MZvD).
Geschafft: Ehrenvolle Übergabe in München.
Und was soll ich sagen? Routine, Übung und Erfahrung zahlten sich aus: Die Test-Vorführung in der Münchner Drehleier klappten sehr gut. Zugegebenermaßen patze ich etwas in der Theorie bei „Mental“ und “ Schweben“ – beides eben nicht meine Themen. Dafür wusste ich auf alles andere Antwort, und beeindruckte offenbar in beiden Praxis-Vorfühungen die mehrköpfige Jury.
Schließlich durfte ich aus berufener Hand meine Urkunde entgegennehmen.
So gehts immer weiter: Kaum ist das Tollwood rum, warten Straßenfeste und Kindergeburtstage auf herrliche Unterhaltung.
Hier auf dem Fromundstraßenfest in Giesing jedenfalls gelang es sehr gut: Aus alter nachbarschaftlicher Verbundenheit mal eine Reihe Auftritte rein schieben. Das geht auch. Die Kinder habens verdient, und die Erwachsenen unterhalten sich immer gut, zeigen es aber nicht so direkt wie die Kinder.
„Das mit dem Seil…“ kommt derzeit am besten an, ich lieb‘ ja das Becherspiel sehr.
Ihr wisst ja: auch auf eurem Familienfest, der Firmenweihnachtsfeier, oder dem privaten Abend zu Hause. Auch als Gutschein. Nicht nur in Giesing. In ganz München. Und dem Umland.
Drei Stunden. Etliche, wenn nicht gar hunderte Zuschauer. Herrlicher Samstag. Gutes Training. Auf dem Tollwood zaubern war schon ein Traum. Der nächste führt mich in den Englischen Garten.
Hinten, mit Zylinder: ich!
Schön, wenn man hinterher alle Automaten mit Münzen füttern kann.
Is klar,ne: Ausgefuchste Programme für das Familienfest, den (Kinder-)Geburtstag, die Firmen-Weihnachtsfeier oder den privaten Abend zu Hause. Auch als Gutschein.
Weil ich gerade eine kurze Diskussion hatte. Ja, ich zaubere auch für Erwachsene. Das ist ja das lustige: Die Straßenzaubererei ist für groß und klein.
Interessanterweise aber schieben die Erwachsenen gerade auf der Straße die Kinder vor, stehe im Hintergrund und amüsieren sich genauso, oder murmeln immerhin „Also, ich versteh gar nix.“
Das war auf dem Giesinger Grünspitz (Foto: Green City eV). Das war lustig, auch wenn es viele Kinder ins Freibad gezogen hat. Übrigens geschieht da gerade etwas Un-Fass-Bares in der Hand!
Aber zugeben, zugeben wollen sie das nicht. Oder vorne stehen und gucken. Das ist oft schade. Aber gemeinsam schaffen wir das jetzt alle: „ Zaubern – – ist für alle Altergruppen.“